Schon von Geburt an versuchen
Kinder, mit allen ihnen gegebenen Sinnen, Erfahrungen mit ihrer Umwelt zu
machen. Wie auch interdisziplinäre Untersuchungen schon darauf schließen
lassen, sehe auch ich das Kind als aktiven Part seiner Erfahrungen und
(Selbst-)Bildung.
Da Kinder eben jedoch auch Kinder sind, benötigen sie, um ihre Anlagen
auszuleben, eine schutzbedürftige Umgebung, Vorbilder und Menschen, die sie
unterstützen. Daher sehe ich es als meine tägliche Aufgabe die Kinder in ihrer
Entwicklung und der Erkundung ihres Lebensumfeldes zu begleiten und individuell
zu unterstützen.
Vor allem für Kinder im U-Bereich ist die primäre Lernfunktion das spielerische
Lernen.
Hier lernen Kinder unter anderem durch Wiederholungen und Versuch und Irrtum
(Theorie nach Thorndike, die besagt, dass Kinder durch Ausprobieren, Scheitern
und erneutem Versuchen ihre Fähigkeiten entwickeln). Hierbei spielt das Machen
von Fehlern einen wesentlichen Bestandteil. Fehler dürfen und sollen im Alltag
gemacht werden, da man aus ihnen lernt und sie somit als Chance eines Entwicklungs-
bzw. Lernprozesses anzusehen sind.
Damit die Kinder trotz Erlebnissen von Misserfolg weiterhin motiviert sind, sich
weiterzubilden, ist eine wertschätzende Haltung und Lob besonders relevant.
Auch das Erkunden mit allen Sinnen ist für U-Kinder wichtig, daher sollen
Kinder ihren Sinnen und Interessen nachgehen dürfen, indem sie sich beispielsweise
draußen beim Erkunden des Gartens schmutzig machen können, ohne hierfür Ärger
erwarten zu müssen. Hier, aber auch grundsätzlich, setze ich auf eine liebevolle
und dem Kind zugewandte Begleitung statt Belehrungen oder Bestrafungen.
Ein wichtiger Bestandteil des Lernens in einer Tagespflegestelle ist aber auch
das soziale Lernen; hier lernen die Kinder sowohl miteinander, als auch voneinander,
z.B. durch das Nachahmen von Verhaltensweisen, die sie bei anderen gesehen
haben. Auch das Gefühl Teil des Gruppengefüges sein zu wollen, führt dazu, dass teils unerwünschte Verhaltensweisen unterlassen
werden und positive gefördert werden.
Im Laufe dieses Prozesses lernen Kinder sich selber sowie (eigene, als auch die
der anderen) Emotionen und Grenzen kennen und lernen an dieser Stelle für sich
einstehen zu dürfen.
Hierfür ist es mir, als Tagespflegestelle, auch wichtig, den Kindern entsprechende Räumlichkeiten zu bieten, in welchen sie die Chance bekommen, geschützt und mit allen ihren Sinnen zu lernen. Voraussetzung ist nicht nur, dass die Kinder sich in der Einrichtung wohl- und sicher fühlen, sondern auch, dass sie entsprechende Bildungsangebote bekommen, um ihre Selbstbildungspotenziale auszuleben.
Zudem liegt mir die Stärkung
der Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung besonders am Herzen, da Sprache
schon in den ersten Lebensjahren das wichtigste Denk- und
Verständigungswerkzeug darstellt.
Auch für Kinder, die zweisprachig aufwachsen, ist eine frühe Sprachförderung
von hoher Bedeutung. Deshalb nutze ich, neben dem Erschaffen von anregenden
Sprachanlässen, vor allem die alltagsintegrierte Sprachbildung, um die Kinder
bereits frühzeitig zu erreichen. Jedes Kind wird individuell in seiner
Entwicklung gesehen und kann somit gezielte Angebote passend zu seinem
Entwicklungsstand erhalten.
